0923 Regenbeckenaktivität im Vergleich URM

Wie ein Regenüberlaufbecken (RÜB) im Mischsystem zu bemessen und zu gestalten ist, wird in verschiedenen DWA-Arbeitsblättern geregelt. Diese technischen Regeln verraten aber nicht, wie man später erkennen kann, ob das RÜB wirkungsvoll ist und seine vorgesehene Funktion für den Gewässerschutz auch erfüllt.

Deshalb fordern die Eigenkontrollverordnungen der meisten Bundesländer und auch das DWA-Arbeitsblatt A 128 eine Überwachung von Regenbecken. Dazu werden registrierende Wasserstandsmesseinrichtungen zumindest in wasserwirtschaftlich bedeutsamen Regenbecken eingebaut. Über die Messprinzipien, den Einbau der Messeinrichtungen und deren Prüfung informiert im Detail die in unserem Haus erstellte Broschüre des Bayerischen Landesamtes für Wasserwirtschaft. Doch auch wenn eine Messeinrichtung vorhanden ist und diese zudem gut funktioniert und richtig justiert ist, bleiben immer noch Fragen offen, nämlich:

  • Woran erkennt man eigentlich ein gut funktionierendes Regenüberlaufbecken?
  • Ist „mein“ Regenüberlaufbecken in Ordnung?

Die Beantwortung ist in aller Regel mangels Vergleichszahlen nicht unmittelbar möglich. Selbst wenn z. B. das jährliche Entlastungsvolumen exakt gemessen worden wäre, sind doch die zugehörige versiegelte Fläche, das Regengeschehen während des Messzeitraumes, die aktuellen Abflüsse usw. in der Regel unbekannt. Auch ein Vergleich mit Simulationsergebnissen wäre sehr aufwändig und zudem nur noch von spezialisierten Büros oder Hochschulinstituten zu leisten. Man bewegt sich mit dieser Frage nicht mehr auf dem Feld der allgemein anerkannten Regeln der Technik, sondern eine solche Untersuchung wäre ein Fall für die Wissenschaft. In der Praxis kann man eine wissenschaftliche Auswertung nicht verlangen – sie wäre auch sehr teuer.